NEIN!
Vor einigen Wochen hatte ich „hier an dieser Stelle“ über Menschlichkeit geschrieben, wenn es um Gott geht.
Immer öfter beschäftigt mich „dieses Menschliche“, insbesondere auch deshalb, weil wir im Kolpingwerk berechtigt so stolz auf die katholische Soziallehre sind, die aber nicht allein nur für uns da ist, aber sehr tief in unserer „verbandlichen DNA“ steckt. Sie gilt überall dort, wo Menschen ihren Glauben leben und ihn konkret leben.
Wenn wir Menschen die Adressaten, das Ziel der Liebe Gottes sind, dann muss auch alles Reden und Vermitteln menschlich (verständlich) sein. Und das ist dann kein Handicap, sondern eine Erfordernis! Unser Leben müsste und muss dann ebenso einen ganz realen Hinweis darauf enthalten, dass es Gott gibt.
Niemand darf dann das Göttliche und Menschliche gegeneinander ausspielen, als würde z.B. das Göttliche von „zu viel Menschlichem“ verdeckt. Ob Demokratie dann doch eine richtig gute Form der Synodalität ist?!! Und zugleich ist Gott mehr als wir menschlich erfassen oder beschreiben können. Daher können wir auch von Gott „nur“ in Symbolen (Vater, Hirte, Licht, …) sprechen und ihn quasi andeuten, ihn nie beweisen.
Dieses Kombinieren von „menschlich und göttlich“ muss z.B. in jeder Liturgie, in jeder Predigt bewältigt werden, damit Gott für uns relevant wird und bleibt. Und wenn es gelingt, spüren wir das. Und wenn es nicht gelingt, auch.
Wir wären/sind richtig gut, wenn uns die Menschen im Kolpingwerk erleben und Gott irgendwie zum Vorschein kommt! Wie auch immer! Direkt und indirekt, … , in den Kolpingsfamilien vor Ort, im Kolpingwerk als Sozialverband und genauso auch im Pfingstzeltlager, in dessen Vorbereitungen wir derzeit stecken.
Das Menschliche ist also nicht nur „nett“, ist kein „billiges Methödchen“! Im Miteinander mit dem Göttlichen, um unseren Glauben ´mal ganz kurz so zu beschreiben, kann es für uns unendlich gut werden.
„Der Glaube, der in der Liebe tätig ist, …, ist jenes merkwürdige, wundervolle Werkzeug, das stärker ist als alle Kriegsheere, stärker als die Hölle, das ist jenes wunderbare Mittel der Allmacht, dessen der Erlöser sich in den Seinigen bedient hat, um die Welt seiner Herrschaft zu unterwerfen.“ (A. Kolping – 1813-1865)
Auch wenn dieses Zitat schon über 150 Jahre alt ist und die „Sprache des 19. Jahrhunderts“ nutzt, kann ich wieder schließen mit
„Treu Kolping.“
