Pädagoge, Organisator, Priester, politischer Publizist und volkstümlicher Erzähler – all das war Adolph Kolping.

Am 8. Dezember 1813 als Sohn eines Schäfers in Kerpen bei Köln geboren, wurde er zunächst Schuhmacher und erhielt erst im Erwachsenenalter die Chance, Theologie zu studieren. Als Kaplan in Elberfeld – dem heutigen Wuppertal – sah er sich konfrontiert mit den Folgen des gesellschaftlichen Umbruchs. Sein besonderes Augenmerk galt dabei den entwurzelten Handwerksburschen, zu denen er selbst einmal gehört hatte.

Adolph Kolping begann sich über die frommen Phrasen vieler Prediger und über das „Fassadenchristentum“ der satten Bürger zu ärgern. Während Karl Marx zum politischen Umsturz aufrief, sah Kolping die gesellschaftliche Lösung im sozialen Christentum. Er lernte den „katholischen Gesellenverein“ kennen und verbreitete diese Idee ab 1850 von Köln aus im gesamten deutschsprachigen Raum. Sein Ziel war es, dass aus den jungen Handwerksgesellen tüchtige Meister, Christen, Bürger und Familienväter würden. Als Adolph Kolping 1865 starb, gab es bereits 400 Gesellenvereine, und seine Ideen verbreiteten sich rasch weiter.

Seit 1933 trägt das Kolpingwerk seinen Namen. Heute fühlen sich weltweit 450.000 Menschen in über 60 Ländern mit Adolph Kolping und seinem Werk verbunden.