Mir fiel ein Artikel aus dem Magazin der Kapuziner cap! ein. Es gibt eine klare Tendenz zur Segregation. Das bedeutet übersetzt, dass sich Gruppen entlang bestimmter Merkmale bilden und dann unter sich bleiben. Grundsätzlich ist gegen Grüppchenbildung nichts einzuwenden, doch wenn diese Netzwerke immer stärker und homogener werden, führt das zu Ausgrenzung und dem Ende von Vielfalt. Gerade in der Politik erleben wir, wie mit „Werten“ polarisiert wird.

Was bedeutet das für uns als Kolping und katholische Kirche in einer Zeit, in der sich nur noch 13 % der Bevölkerung als kirchennah bezeichnen. In unserem Bistum Aachen wurden im Januar 2025 44 Pastorale Räume, Zusammenschlüsse mehrerer Pfarrgemeinden, beschlossen. Was sich zuerst erschreckend anhört, kann viele Chancen bieten. Öffnen wir unsere Gemeinschaften, lassen wir Vielfalt zu. Und wenn die Chemie stimmt, dann wird aus Vernetzung neue Gemeinschaft.
Gibt es in anderen Kolpingsfamilien, Pfarrgemeinden oder in der Nachbarschaft Menschen, auf die wir zugehen können? Bündeln wir unsere Kräfte. Vielfalt fängt direkt an der Nachbarhaustüre an.

Günter Draken
KF Hüls