Ist Einsamkeit eine Krankheit?
Krank machen kann sie auf alle Fälle!
Manche Themen halten sich lange in der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit, ohne dass man das Gefühl entwickelt, dass sich daran etwas bessert. Beim Umweltschutz tut sich in meiner Wahrnehmung zunehmend etwas. Das aber auch, weil es drängender wird.
Aber wann können wir erkennen, wenn Einsamkeit dauerhaft unglücklich oder gar krank macht? Wann ist es nur ein Alleinsein und wann fühlt sich jemand einsam?
Sind wir als Christ*innen nie allein oder gar einsam, weil wir uns immer an IHN wenden können, ER ja immer da ist? Ja und nein. Die Umarmung, die ich vermisse, oder das Zurückholen auch einfach ´mal in die schlichte Banalität des Alltags, müssen Menschen erledigen.
Der Einsamkeit wird gesellschaftlich und politisch der Kampf angesagt. Das habe ich mitbekommen. Und auch wir im Kolpingwerk sind vom „Phänomen Einsamkeit“ umgetrieben.
Die selbst gewählte Einsamkeit von Einsiedler*innen ist damit nicht gemeint, sondern die Einsamkeit, die nicht verschwinden will, die unglücklich macht. Ich glaube, sie ist ein schwerer und ernstzunehmender Gegner.
Und manchmal ist es auch eine Einsamkeit, weil ein ganz bestimmter Mensch fehlt. Da hilft einem auch nicht die noch so gute Gesellschaft, dann ist es Trauer. Wahrscheinlich hat die Einsamkeit ganz viele Schnittmengen mit ganz anderen Dingen, die unser nicht leichter machen: Angst, Unsicherheit, Enttäuschung,… .
Einsamkeit -die eigene oder die von anderen- lässt uns nicht selten wie ein „Ochs vorm Berg stehen“.
Ich schließe hier einmal mit der „Sesamstrasse“, einer Kindersendung, die jetzt ihren 50. Geburtstag gefeiert.
„…. manchmal musst du fragen, um sie (die Einsamkeit) zu verstehen!“
Eigentlich gar nicht so schwer, wenn auch nicht immer leicht.
Treu Kolping!