Für die Sonntage in den Ferien widme ich die Sonntagsimpulse bestimmten Fundstücken aus meinem Büro. Im Entsorgen, Wegwerfen und Entrümpeln bin ich nicht sehr gut. Zu gerne verwahre ich Dinge, die mich an eine bestimmte Zeit in meinem Leben erinnern. Im Büro sind diejenigen gelandet und schon mehrfach mit umgezogen, die aus „beruflichen“ Etappen stammen wie z.B.
meine KATECHETISCHE TAFEL (1954) -ABER NICHT „IN STEIN GEMEISSELT“.
„Eindeutig! Altes Schätzchen!“
Als ich 1997 mein erstes Büro als Gemeindereferent bezogen habe, war hier und da noch Material vom alten Pfarrer zu finden, der in diesem Dorf über 30 Jahre tätig war. Ich habe noch viele kennengelernt, die bei ihm Katechismusunterricht erhalten haben. Ich selbst war als Schüler sehr empfänglich für Tafelbilder, die mir beim Verstehen sehr vieler Dinge sehr geholfen haben. Heute würde man „Visualisierung“ sagen.
Hier geht es um das Phänomen „Heiligung“. So wie auch der Katechismus gründlich vieles erfassen, definieren und erklären will, so will diese Bildtafel aus den 50er(!) Jahren eindeutig erklären: HEIL allein durch die Kirche und ihre Sakramente.
Das einzige Sakrament, das ich je gespendet habe, war die Ehe, dass wir uns als Eheleute vor 30 Jahren gegenseitig gespendet haben. Und nicht der Priester/Diakon, wie es oftmals verstanden wird.
Ob das Heil aus der Welt verschwindet, wenn die (katholischen) Sakramente immer weniger empfangen werden? Ich will es nicht hoffen! Ich nehme den pastoralen Dienst als hauptberuflicher und nicht geweihter Seelsorger wahr und es bleiben mir noch sehr viele weitere Möglichkeiten, als allein die Menschen den Sakramenten zuzuführen. Sakramente sind gewiss eine „Hochform, Gott zu begegnen“, aber eben nicht die einzige Möglichkeit. Auch bei uns im Kolpingwerk gibt es sehr viele Menschen, von deren Reden, Handeln und Denken etwas Heilvolles ausgeht.
In 14 Tagen werde ich auf einer Hochzeit predigen. Da sollte ich u.a. vermitteln, wieviel Heil von Menschen ausgehen kann, die sich das Ehesakrament gespendet haben, oder?! Denken wir an die partnerschaftliche Liebe zweier Menschen, die sogar zur Liebe mehrerer Menschen, zu einer Familie werden kann!!
Ich mag solche antiquarischen Darstellungen, weil sie mich eigentlich immer recht erfolgreich anregen und manchmal auch „aufregen“. Denn es ist gut, dass wir uns immer neu und konkret Gedanken machen, wie wir heil, glücklich werden. Es darf nicht theoretisch bleiben!
Diese mehrere Dutzende katechetische Tafeln, kann ich tief in meinem Büroschrank verwahren. Wieviel an alten Dingen, Darstellungen, die „überholt“ sind, befindet sich noch in den Kirchen?! Vielleicht hast du einige Kirchen im Urlaub (?) besichtigt, die das deutlich zeigen.
Treu Kolping

(Geistl. Leiter Kolpingwerk DV Aachen)
[Diese Sammlung mehrerer Dutzend bunter, katechetischer Tafeln erhält stets einen Platz hinter einer Bücherreihe im Regal, so dass ich irgendwann immer zufällig darauf stoße. Und das seit 1997. 😊]