„Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern.“
André Malraux
Man muss es ja nicht gleich so hoch hängen, aber mal in das Archiv des Diözesanverbandes eintauchen – das könnte doch spannend werden.
Heute schauen wir auf den Rechenschaftsbericht des Diözesanvorstandes von 1994/1995. Warum dieser? Ganz einfach: Es war der erste, der mir in die Hände fiel, als ich einige Aktenordner durchblätterte.
Der Bericht umfasst 16 DIN-A-4-Seiten in schwarz/weiß; Bilder gibt es nicht und auf die letzten Seiten sind die Mitgliederstatistiken, die es auch heute noch vierteljährlich vom Bundesverband gibt, kopiert.
Menschen
Von den Vorstandsmitgliedern kenne ich – seit 2006 im Bistum Aachen beheimatet – einige noch recht gut, andere auch gar nicht. Der damalige Vorsitzende Norbert P. Brüggen und der damalige Diözesanpräses Pater Wilhelm Bergmann SJ sind schon verstorben, dafür freue ich mich darauf, mit der damaligen Diözesanleitung der Kolpingjugend auch in diesem Jahr wieder zum Familien-Zelt-Wochenende fahren zu können!
Themen
Mitte der 90er Jahre war der Umbruch der alten „Sachbereiche“ Arbeit+Beruf, Kultur+Freizeit, Gesellschaft+Politik und Ehe+Familie hin zu „Handlungsfeldern“, die freier festgelegt werden konnten. Hier finden sich jetzt provisorische Beauftragungen für „Arbeitswelt“, „Turniere, Laienspiel, div. Freizeitangebote“ und „Junge Familienarbeit, Familienpolitik“. Und auch den Arbeitskreis „Menschen ab 50“ gibt es bereits, in dem bereits 1995 u.a. Maria Taube mitgearbeitet hat.
Arbeit mit Kindern
Im Punkt 4 „Informationen“ dreht sich alles um die „Arbeit mit Kindern“. Tatsächlich war früher die Mitgliedschaft im Kolpingwerk erst ab 14 Jahren möglich und noch 1995 haben nur 10 Kolpingsfamilien überhaupt jüngere Mitglieder: „Für viele Kolpingsfamilien, auch in unserem Diözesanverband, gehören Kinder seit langem selbstverständlich zum Leben der Kolpingsfamilie. In anderen wurde bewusst auf eine Mitgliedschaft von Kindern verzichtet. In den letzten Jahren ist die Frage, ob Kinder Mitglied im Kolpingwerk sein können, in unserem Verband heftig diskutiert worden.“ (S. 12 des Berichtes) Es folgen die Contra- und Pro-Argumente. Letztere überwiegen und geben die deutliche Empfehlung, sich als Kolpingsfamilie für die Arbeit für und mit Kindern stark zu machen. Eine Empfehlung übrigens, die heute genau wie damals gilt!
Peter Witte