„Die Schuld wurde vor 2000 Jahren abgeschafft.“
Diesen markigen Satz hörte ich in einem Gottesdienst. Für mich schon wieder so ein Ohrwurm, der in mir „arbeitet“. Einmal im Monat bin ich Teil eines besonderen Gottesdienstes in Erkelenz, in dem die Gottesdienstkolleginnen und -kollegen -so kann man die Gottesdienstteilnehmer*innen treffender bezeichnen- auch in oder nach der Predigt ihren eigenen Gedanken den anderen mitteilen. Das ist dann kein Dazwischenquatschen, sondern macht die Verkündigung z.B. mit dem Satz „Die Schuld wurde vor 2000 Jahren abgeschafft!“ richtig rund.
Mit Jesus wurde zwar nicht die Sünde abgeschafft, unsere menschliche Eigenschaft durch unser Verhalten, Denken Beziehungen zu Menschen und zu Gott zu stören, aber das Phänomen Schuld soll nun durch die Vergebung nicht mehr zu übermächtig und bestimmend für unser Leben werden. Davon ist meine Gottesdienstkollegin Gabriele überzeugt. Und sie teilt uns ihre Überzeugung sehr authentisch mit.
„Wem ihr die Sünden vergebt, den sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.“ (Joh 20.23)
Mit Schuldgefühlen arbeiten, mag recht „wirksam“ sein, aber zerstört auf Dauer Beziehung. Auch die zu Gott. Das sollte unsere Kirche und sollten nicht minder wir selbst (!), schlicht beachten.
Jesus durchbricht das, er hat die Schuld abgeschafft und macht den Weg ins Glück schlicht frei. Wir können jederzeit ein neuer Mensch werden. Aus der Vergangenheit lernen, ist gut, aber Altlasten sammeln nicht.
Treu Kolping