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Was ist der Unterschied zwischen einer Skulptur und einer Plastik?

  • Beitrags-Kategorie:Impuls zur Woche

Eine Antwort, die es für mich in sich hatte.

Letztens war ich auf der Museumsinsel Hombroich, und die Führung durch den Museumspark mit einem Künstler hat mich etwas Kirchliches besser verstehen lassen.

Eine Skulptur entsteht, wenn von etwas Bestehendem (z.B. Marmorblock) etwas entfernt, weggeschlagen, etwas freigelegt wird. Bei einer Plastik entsteht aus dem Nichts und dem immer neu hinzugefügten Material (z.B. Lehm/Ton) am Ende etwas Gegenständliches. Ein enormer Unterschied!

Was glaubst du? Ist unsere Kirche eine Skulptur oder eine Plastik? Gilt es immer wieder etwas freizulegen, um ihren wahren Kern zu entdecken? Noch zugespitzter: Um das Göttliche zu sehen, muss alles andere wie z.B. das Menschliche entfernt werden. Also wird dualistisch das Göttliche und das Menschliche gegeneinander ausgespielt.

Für mich ganz anders: Was müssen wir hinzufügen, was braucht es alles -hier und heute- damit wir Gott immer näherkommen?! So entsteht Kirche für mich – Kirche viel weitergefasst als allein amtskirchliche Strukturen. Die aber auch!

Wir packen einmal alles zur Seite, halten einmal die Leere aus und schauen und testen, was wir als Kirche -mit uns in den Verbänden-brauchen.

Was meinst du? Was brauchen wir als Christen unbedingt und was auch (gar) nicht mehr? Aber jetzt bin ich wieder beim Entfernen (àSkulptur). Was sollen wir machen, damit erst einmal wieder Freiraum entsteht für unsere „plastische Kirche“.

Und dann am Ende entscheidet nicht allein die Künstlerin, ob es Kunst ist oder nicht, sondern der Betrachter.

Was ist also Kunst und was ist Kirche? Ich persönlich verstehe Kirche als Plastik und nicht als Skulptur.

Welcher Kirchen- oder Glaubenstyp, welcher „Kolping-Typ“ bist du? Für kreativ, schöpferisch halte ich dich auf alle Fälle, wo wir doch nach SEINEM Ebenbild erschaffen wurden. Übrigens auch ganz plastisch aus Lehm (s. Gen 2,7)

Treu Kolping!

(Die Bibel bietet nicht nur einen Schöpfungsbericht, sondern zwei. Da sind wir einmal als Frau und Mann erschaffen oder aus Lehm als Mensch geformt worden und später aus der Rippe des Menschen noch die Frau erschaffen. Hier ist die Bibel auch offen für mehr als ein Schöpfungsverständnis und bietet keine naturwissenschaftlichen Fakten, sondern Geschichten als Antworten. Fast so wie die oftmalige Antwort unseres Künstlers in Hombroich auf die Frage „Wie ist das zu verstehen?“: „Wie verstehen Sie es denn? Dann kommen wir der Sache näher!“)