Du betrachtest gerade „ICH HOLE DICH PERSÖNLICH AB“

„ICH HOLE DICH PERSÖNLICH AB“

Das macht nicht nur im Bahnhof den Unterscheid, sondern auch in der Kirche!

Was nach einem banalen Satz klingt, ist aber eine kleine, feine Steigerung. Ich könnte auch zu jemanden nur sagen: „Ich hole dich -am Bahnhof- ab.“ Aber die Ergänzung „persönlich“ gibt dem anderen zu verstehen, dass es mir ein ehrliches und wichtiges Anliegen ist, ihn abzuholen.

Ein geflügeltes Wort, das besonders gerne in der pastoralen Arbeit betont wird, lautete: „Man muss die Menschen da abholen, wo sie sind.“

Es ist also mit dem Ankommen und Abgeholt-Werden gar nicht so einfach, weil so viele Faktoren zu beachten sind. Es muss aber irgendwie ehrlich, authentisch und glaubwürdig ablaufen, damit es ein schönes Erlebnis werden kann.

Wenn ich Gott begegnen möchte, ist es genauso bedeutsam. Es heißt: Im Sakrament begegnen wir Gott. Am schönsten und besten wird diese persönliche Begegnung mit Gott wohl im Ehesakrament deutlich, wenn sich zwei Menschen lieben – ganz und gar. Da zählt beim Kuss nicht die beste Technik, sondern es ist etwas anderes, das uns Menschen dabei so unendlich glücklich machen. Und sonntags in der Hl. Messe? Da muss diese Begegnung auch eine gute werden.

So zählt auch in der Liturgie nicht zuerst die Technik, der perfekte Vollzug. Was hier den wichtigen Unterschied macht, ist schwer messbar. Aber wir spüren es, wenn es uns gefällt und wirklich erreicht. So folgen wir besser sonntags beim Gottesdienstbesuch vielmehr unsere „Sonntagsehnsucht“, als dass wir unsere „Sonntagspflicht“ erfüllen müssen. Das kann gelingen, wenn Menschen MICH persönlich und mich PERSÖNLICH im Gottesdienst abholen. Drunter sollten wir es nicht machen. Wegen uns selbst, aber natürlich auch wegen des Sakramentes! Klar!

Treu Kolping!

[Das Bild zeigt den St. Pancras Bahnhof in London. Sieht der nicht sehr „sakral“ aus?!!]