(Dorothee Sölle)
Für mich ist dieser Satz, den ich schon lange kenne, immer noch sehr faszinierend. Er lenkt unser Denken und Suchen, wenn es um Gott geht, in eine andere Ebene. Es geht nicht um katechetisches Wissen oder theologisch-wissenschaftliche Richtigkeit. Sie befreit mich auch davon, immer wieder auf den Irrglauben `reinzufallen, dass es jede Frage auch immer nur EINE richtige Antwort kennt. Naturwissenschaftliche vielleicht, aber da, wo ich arbeite, eher nicht.
Was berührt und betrifft mich so einzigartig wie eine wirkliche, liebevolle Umarmung?! Da ist nicht viel anderes. Und das behaupte ich nun nicht, um „billig unsere Gefühlswelt“ zu bedienen!
„Du musst es fühlen!“ So war die Haltung einer Referentin in einer Fortbildung, die auch international große Firmen berät. „Und wenn du das Gefühl deines Gegenübers erreicht hast, dann ist die Methode, die du anwenden willst, fast egal.“ Sie hat das gleiche Phänomen erkannt wie D. Sölle mit ihrem genialen Satz und nutzt diese Erkenntnis in ihrer Beratung, weil sie erfolgreich beraten will.
Wofür nutzen wir Klausurwochenenden? Um mehr zu arbeiten oder um uns besser kennenzulernen?! Warum ist es so vorteilhaft, sich in Arbeitsteams, … gut persönlich (nicht unbedingt privat) zu kennen?!
Erreiche ich den Menschen mit all meinem Tun wirklich? Was müsste alles auf den Prüfstand innerhalb der katholischen Kirche, ja vielleicht auch innerhalb unseres Kolpingwerkes?!!
Ich habe in dem großen Schaufenster meines alten Büros in Erkelenz dieses Zitat großformatig aufgehangen. Das letzte Wort fehlte. Ich habe die Menschen aufgefordert, selbst diesen Satz zu vollenden (ohne das Internet zu befragen!).
U.a. folgende Worte kamen dabei zu mir:
-eine Begegnung – eine neue Frage – ein Mensch – das Leben – ….
Treu Kolping