- Wo kann ich Dich heute abholen? Was treibt Dich um?
Im Augenblick habe ich den Eindruck, dass die Vereinsarbeit ein wenig ruhiger ist. Eine Art „Sommerpause“ tut gut, denn manchmal knubbeln sich die Sitzungen, Treffen und Veranstaltungen im Terminkalender, so dass es mir sogar (fast) zu viel wird. Natürlich ruht das „Kolpingleben“ nicht ganz!
- Kannst Du mir etwas zu Deinen Anstrengungen um die Kolpingsfamilie Krefeld-Zentral sagen?
Vor ca. fünf Jahren bin ich in der Kolpingsfamilie Krefeld eingestiegen, zunächst ohne Mitgliedschaft, da ich zu der Zeit noch der Kolpingsfamilie Rheydt angehört habe. Als gebürtige Krefelderin und mit bestehenden Bindungen zu dieser Stadt war es für mich ein wenig wie nach Hause kommen, als ich um Unterstützung der inzwischen sehr kleinen Kolpingsfamilie gebeten wurde. Zunächst wurde ich offiziell die Schriftführerin, dann Mitglied und inzwischen bin ich im Leitungsteam und im Vorstand der Gesellschaft Kolpinghaus gelandet. Jetzt sind mir die Strukturen vertraut, und ich engagiere mich dort gerne.
3. Wie beurteilst du die aktuelle Situation der Kolpingsfamilie Krefeld-Zentral?
Problematisch ist der sehr kleine Kreis der „Aktiven“, der zudem auch mit altersbedingten Einschränkungen zu kämpfen hat. Leider wurde die Kolpingsfamilie durch Todesfälle bis zum vergangenen Jahre immer kleiner. Dann konnten wir einige Neumitglieder gewinnen. Sie kamen durch die Reiseangebote 50+ des Diözesanverbandes zu uns und durch interessante öffentliche Veranstaltungen. Auch bei solchen offenen Angeboten lohnt es sich bei Kolping zu sein: Wenn die Teilnehmerzahl begrenzt ist, werden Mitglieder bevorzugt bzw. haben einen kleinen finanziellen Vorteil. Aus den „Neuzugängen“ haben sich auch schon helfende Hände bei den Veranstaltungen ergeben, es dürfen aber ruhig noch mehr werden!
4. Gerade habt Ihr gemeinsam mit Hüls und St. Tönis einen wunderbaren Ausflug geplant und erlebt.
Sehr glücklich bin ich, dass wir seit ca. einem Jahr eine Kooperation mit den beiden Kolpingsfamilien haben. Jährlich treffen wir uns als kleines Team im Frühjahr und Herbst und sprechen Veranstaltungen ab, die wir als gemeinsame Aktionen in unsere Programme aufnehmen. So bleibt jede Kolpingfamilie selbstständig, muss aber nicht das gesamte Programm alleine bestreiten. Als positiver Nebeneffekt dieser „Vernetzung“ – das ist eines meiner Lieblingsworte – lernen sich die Mitglieder untereinander immer mehr kennen und die Verbundenheit wächst. Darin sehe ich eine große Chance für eine lebendige „Kolping-Großfamilie“ Der Ausflug zum Nikolauskloster war ein gutes Beispiel dafür. (Siehe hierzu der Bericht vom 1. Juli 2025: https://kolping-ac.net/ein-ausflug-zum-nikolauskloster-nach-juechen-mit-den-kolpingsfamilien-st-toenis-huels-und-krefeld/)
5. Was wünscht Du Dir für die nahe Zukunft?
Bleiben wir bei Kolping: Ich wünsche mir, dass Kolping im Verband und den einzelnen Familien weiterleben kann. Das kann nur durch viel Engagement im Ehrenamt gelingen. Wie wichtig dies ist, haben wir auch im Nikolauskloster erfahren. Nur noch vier Patres des Oblatenorden leben dort, aber ein Heer aus Ehrenamtlern mit 60 Personen sorgt für den Fortbestand dieser bemerkenswerten Klosteranlage.
Es wird hoffentlich auch weiterhin Ehrenamtler in unserer Gesellschaft geben, wenn wir, die zahlenmäßig starken „Babyboomer“, aus Altersgründen nicht mehr so aktiv sein können.