Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat
und nochmals zurückblickt,
taugt für das Reich Gottes. (Lukas 9,62)
Auch dieser Satz erwartet die Gottesdienstbesucher*innen von katholischen Gottesdiensten u.a. am jetzigen Sonntag (26.06.22).
Jesus verlangt sowieso an dieser Stelle nicht wenig von denen, die ihm nachfolgen wollen. Und dabei ist unsere Nachfolge von Jesus eigentlich eine zu große Nummer, sollten wir uns dabei nicht nur an ihm orientieren, sondern gar messen. Und Jesus ist dieses Mal sehr deutlich: Nicht einmal Zeit und Gelegenheit bleibt für die Beisetzung eines Verstorbenen. Wenn mir der Blick (auch wieder) nach vorne gelungen ist, konnte ich besser mit meiner Trauer umgehen.
In der katholischen Welt und gewiss auch in unserem Verband ist Tradition sehr wirkmächtig und grundsätzlich von großer Bedeutung. Doch was genau bewahren wir alles in unseren Traditionen? Sind hinter allen „ewigen Ritualen, Routinen, …“ auch die Werte erkennbar, die dahinterstecken?! Nicht selten „ploppt“ in meiner Wahrnehmung z.B. zum Fronleichnamsfest diese Frage auf. Oder?
Wer beim Pflügen nicht nach vorne schaut, zieht schiefe Bahnen.
Wenn wir nicht konsequent nach vorne schauen, geht´s schief. Der Blick zurück ist sehr verlockend. Der Blick nach vorne lässt es weitergehen.
Hört sich so einfach an und gilt für andere gesellschaftliche Player in gleichem Maße. Wie steht es mit den großen Volksparteien? Was ist es für eine Krise, in der viele die großen Parteien sehen?
Am Beispiel junger Menschen, die wir uns in allen Lebensbereichen so wünschen, weil es aktiv und … erscheint, zeigt sich: Ein junger Mensch schaut auf weniger zurück als ein älterer Mensch und lebt nach vorne. Bei älteren Menschen sammelt sich mehr Erfahrung und Routine an.
Nach vorne, gerne auch mindestens in die Gegenwart blicken. Aber wirklich! Und nicht nur so tun als ob.
Viele immer noch offene Fragen wären besser zu beantworten. Nicht nur in der Kirche. Davon bin ich überzeugt.
„Vorwärts immer, rückwärts nimmer!“ Dies als Zitat von 1945 vom Landtagspräsidenten Franz Hell aus Österreich, auch wenn wer anders viel enger damit in Verbindung gebracht wird. Und eigentlich steht´s ja schon in der Bibel.
Herzlicher Gruß!