13Gott hat den Tod nicht gemacht und hat keine Freude am Untergang der Lebenden.
(Weish.1,13-15;2,23-24)
14Zum Dasein hat er alles geschaffen, und heilbringend sind die Geschöpfe der Welt.
Kein Gift des Verderbens ist in ihnen, das Reich des Todes hat keine Macht auf der Erde;
15denn die Gerechtigkeit ist unsterblich.
23Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit erschaffen und ihn zum Bild seines eigenen Wesens gemacht.
24Doch durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt, und ihn erfahren alle, die ihm angehören.
Irgendwann einmal im Kirchenjahr vor Jahren bin ich eher zufällig für einen Gottesdienst auf diese Lesung gestoßen und seitdem lassen mich diese Worte nicht mehr los. Ich könnte sie auf jede Trauerkarte schreiben. Damit will ich nicht die Trauer ignorieren. Wie auch?!! Aber Gott hat den Tod nicht gemacht!
Die Feiertage Allerseelen bzw. Allerheiligen werden viele von uns auf die Friedhöfe führen. Und manche Gräber machen uns immer noch besonders traurig und lassen uns vielleicht -immer noch- nach dem „Warum?“ fragen. Wenn ich manchmal auf Todesanzeigen lese: „Gott hat … zu sich heimgerufen.“, dann unterscheide ich jedes Mal für mich, dass Gott uns erst nach unserem Tod zu sich ruft und damit keine Sekunde wartet, um es einmal so auszudrücken.
Gott hält sich selbst an die Gesetzmäßigkeiten in seiner Schöpfung, in dem unser Leben eine Kontrasterfahrung bleibt: Wir können Glück nur erleben, weil wir Leid kennen und umgekehrt. Er schickt kein Leid und verhindert keines. Nur ein einziges Mal greift er in unser Leben ein, nachdem wir gestorben sind. Dann schenkt er ein Leben ohne Begrenzungen und Ende.
Gott hat den Tod nicht gemacht. Das Dasein ist seine unendliche Stärke.
Treu Kolping!