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Und der Hl. Geist auch noch!?

Vor kurzem war ich privat wieder auf einer Firmfeier. Bis vor einigen Jahren gehörte die Vorbereitung auf die Firmung zu meinen langjährigen, beruflichen Aufgaben. Es war immer eine Herausforderung, letztlich auch in kurzen Worten zu beschreiben, warum wir Christen an den „dreifaltigen“ Gott glauben.

Einen Bezug zu Jesus aufzubauen, weil er selbst ein Mensch war und das Neue Testament so viel von ihm berichtet, ist vielleicht noch am einfachsten. Aber dass Gott doch mehr ist, eine Art Energie, auch ´was Personales hat, fällt schon schwerer. Und dann noch der Hl. Geist!

Gott offenbart sich uns Menschen in seiner Schöpfung; er hat sich absolut konkret in seinem Sohn Jesus gezeigt. Und wie offenbart er sich im oder durch den Hl. Geist? Ist er doch eher eine Motivation, die an seiner Wirkung zu erkennen ist, oder eine „Beistand“? Also „nur über Bande“ zu fassen?  Wir merken es Menschen an, wenn sie als Christ*innen entscheiden, reden und handeln.

Da brauchen wir nicht auch einen „Beistand“ (Joh 14,1ff.), wenn wir als Gläubige vor der Aufgabe stehen, die Nähe Gottes und vielmehr seine Ferne auszuhalten?!

Das Leben selbst sorgt für Situationen, in denen wir uns Gott sehr nahe und auch fern fühlen. Dass aus der Ferne keine gefühlte Abwesenheit Gottes wird, ist eine echte Herausforderung.

Es kann sehr unterschiedlich ausfallen: Bei großem Glück, wenn z.B. ein neuer Mensch in mein Leben tritt (Geburt, Partnerschaft,…) fällt es mir leichter, Gott zu danken. Bei großem Unglück (Todesfälle sind wohl am deutlichsten) die Nähe Gottes zu empfinden, kann da schon schwieriger ausfallen oder -im Gegenteil?!- doch helfen. Oder es gibt ganz andere Gelegenheiten, in denen uns die Nähe zu Gott irgendwie schwerfällt bzw. schwer gemacht wird, weil z.B. kirchliche Strukturen nicht mehr die Art von Zuhause bieten, die wir brauchen.

Da einen Beistand zu haben, der uns das Wechselspiel von Nähe und Distanz zu Gott aushalten lässt, ist einfach gut und nötig. Damit ich all das, was ich von Gott erfahren habe, nicht nur „für wahr halte“, sondern „wahr WERDEN“ lasse. Anders geht´s eh nicht.

Frohes Pfingstfest und „Treu Kolping“!