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Es wird zu wenig zugehört (…..zu viel überhört und weggehört…)

Ja, jedes Problem hat mehr als nur eine Ursache. Übers Schweigen ging´s letzte Woche. Konsequent nur, dass nun das Zuhören im Blick ist.

Jede*r von uns wird ganz schnell auch diesen Umstand bestätigen. Aber eine Tatsache, die so klar und unumstritten ist, ist deshalb noch lange nicht gelöst. Leider!

Oftmals erscheint es zunächst als gute Methode zu Beginn z.B. einer Gremiensitzung das sog. Check-In zu machen: Alle sagen der Reihe nach „Wie sie gerade da sind und was sie gerade mit Beschlag belegt.“ Was wie eine „empathische Masche“ aussehen mag, empfinde ich als zunehmend wichtig. Denn indem ich bei mir selbst für ein wenig Ordnung sorge und manches auch ein wenig -auf Zeit- abhaken kann und die anderen darüber informiere, kann ich mich besser aufs Thema und auf die anderen einlassen. Dafür muss ich nicht die privatesten Dinge preisgeben, aber doch so viel, dass die anderen mit mir persönlich umgehen und mit mir arbeiten können. Das hilft – das Zuhören.

Das hilft auch beim aktiven Zuhören und dabei, nicht allein bei mir und meinem Thema zu bleiben, sondern auch den anderen und sein Anliegen zu erkennen. Nicht selten ist es auch daran zu erkennen, wieviel gefragt wird. Also das Zuhören mit Ansage!

Da die Bibel ein wahrer Fundus (für uns Christ*innen) ist, wenn es um das „Leben in Fülle“, also um ein glückliches Leben für alle geht, kommt mir die folgende Begebenheit in dem Sinn: der blinde Bartimäus wird endlich geheilt (Markus 10,46 ff.). Auch ich habe diese handlungsreiche Geschichte gerne im Kindergarten erzählt. Hier fragt Jesus den Blinden, was er für ihn tun könne, obwohl dieser Wunsch doch so offensichtlich ist. Nein, er musste es aus dem Mund von Bartimäus hören. In Erwartung der Heilung überliest, „überhört“ (😊) man diese Passage leicht.

„Man kann in jedem Stande und in jedem Orte sehr viel Gutes tun,
wenn man nur Augen und Ohren auftun will und was die Hauptsache ist, ein Herz dafür hat.“
(A.Kolping)

Adolph Kolping verbindet mit dem richtigen, beherzten Sehen und Hören auch gleich die gute Tat. Aber auch er benennt hier eine wichtige Reihenfolge oder zumindest eine wichtige Kombination: „Herz haben“ – Sehen/Hören – Handeln.

Wer wartet auf deine Frage, dein Zuhören mit Ansage und vielleicht auch auf deine Antwort oder gar deine Tat? Bitte schreib´ den Namen dieses Menschen auf einen Zettel oder besser noch: Greif schnell zum Telefon,…!

Treu Kolping!