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„Wer anderen Leuten die eigene Wahrheit sagen will, muss auch die der anderen vertragen können.“ (frei nach A. Kolping)

Wie oft sind wir mit anderen Menschen zusammen in Gremiensitzungen, in der (Kolpings-)Familie, im Verein,… und es gibt Missmut, weil das eigene Anliegen -die eigene Wahrheit- von den anderen verkannt wird oder weil andere allein das Ihre durchsetzen wollen? Manchmal ist es der demokratische Prozess der Mehrheitsfindung, nicht selten ist es auch schlicht der Irrtum, dass es nur DIE EINE WAHRHEIT gibt, also auch nur die EINE LÖSUNG.

Wie oft hast du mit Menschen zu tun, die nur von sich und von sich und ihren Ansichten auch gerne zuerst und noch viel lieber exklusiv sprechen?

Und wie oft oder selten fallen dir Menschen auf, deren Haltung so wohltuend ist und die den ganzen Gruppenprozess auch erheblich weiterbringen, weil sie konsequent wertschätzend unterwegs sind und die Wahrheit auch beim anderen erkennen können und das auch wollen?

Ich kenne solche Menschen, habe mit ihnen auch vielfach beruflich zu tun. Es sind nicht die Wortführer*innen, die technokratischen Strateginnen und Strategen. Dennoch sind sie sehr erfolgreich mit den Projekten, die sie mit anderen verfolgen. Für mich verkörpern sie direkt und auch indirekt eine zutiefst christliche Haltung.

Das Originalzitat von Adolph Kolping lautet: „Wer anderen Leuten die Wahrheit sagen will, muss sie selbst vertragen können.“ Er kennt in seiner Formulierung nur die DIE / EINE Wahrheit – aber er ist mit der Idee des Gesellenvereins viel zu weit gekommen, als dass er weitere Wahrheiten und Wirklichkeiten eben der damaligen Gesellen hätte ignorieren können!! Das Gegenteil muss der Fall sein.

Treu Kolping