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Zusammen.Leben.Stärken.

Anna Gavalda (frz. Schriftstellerin und Journalistin) hat es mit dem Titel ihres Bestsellers charmant getroffen: „Zusammen ist man weniger allein“ beschreibt eine Geschichte, in der es um eine Haus- und Lebensgemeinschaft der besonderen Art geht.

Ja, wie eine (Lebens-)Gemeinschaft der besonderen Art kommt mir die Gemeinschaft der Glaubenden in- und außerhalb der Kirche oder in einer Kolpingsfamilie auch vor. Und „weniger allein sein“, das wünschen wir uns auch für uns und unsere Kolpinggeschwister.

Doch ein ‚Zusammen‘, ein ‚Miteinander‘ fordert Jeden und Jede heraus. Da gibt es die, mit denen ich schon immer gut ausgekommen bin. Ich freue mich, wenn ich sie sehe und ich weiß, dass ich mich auf sie verlassen kann. Sie bestärken mich, lassen mich wachsen. Aber natürlich gibt es auch das ‚Miteinander‘, welches anstrengend werden kann. Vielleicht, weil die Meinungen zu weit auseinander gehen, weil der Umgang „nervt“, weil man sich immer wieder reibt an ihnen. Da wird das Zusammensein zu einer Herausforderung.

Adolph Kolping sagt: „Eine christliche Gemeinde bildet ebenso gut ein Ganzes, wie eine Familie, deren Mitglieder sich in besonderer Weise lieben, mithin sich auch in aller Hinsicht helfen und fördern sollen.“

„In besonderer Weise lieben.“ In einem so verstandenen Miteinander kann ich die Herausforderung annehmen. Das klingt nach Respekt, nach Akzeptanz, nach Geduld, nach Kritikfähigkeit… manchmal auch aushalten…, das klingt nach Familie: lieben, wertschätzen, helfen, fördern! Zusammen ist man eben weniger allein – oder wie es am Ende des Kolpingliedes heißt: „Zusammen leben – nicht allein!“

Brigitte Viermann
Geistliche Leiterin im Kolpingwerk DV Paderborn