You are currently viewing Zum Tag der Flüchtlinge ein Gespräch mit Brigitte Schmitz, Flüchtlingsunterkunft Leutherheide, Nettetal

Zum Tag der Flüchtlinge ein Gespräch mit Brigitte Schmitz, Flüchtlingsunterkunft Leutherheide, Nettetal

1.Wie ist die Flüchtlingssituation heute vor Ort bei Euch? Welche Auswirkungen hatte die Pandemie auf Euch, auf die Menschen?

Oh-ja, da fragst Du etwas! Durch und mit Corona hat sich schon einiges geändert. Vor der Pandemie gab es viele Angebote, um die Menschen zu gemeinsamen Aktionen anzuleiten. Wir haben zum Beispiel Näh- und Malkurse für alle angeboten. Auch waren die Menschen, die zu uns kamen, vorher viel offener und dankbarer. Jetzt sind sie eher zurückhalten. Da kommt man dann nicht so leicht ins Gespräch. Anmerken möchte ich, dass unsere Migrant*innen sowohl als Minderheit und Verfolgte aus verschiedensten Nationalitäten kommen. Das ist für keinen so ganz leicht, sprachlich, kulturell und mitmenschlich. Da treffen dann schon einmal Welten aufeinander.

Unsere zwölf Parteien mit jeweils einem bis vier Kindern pro Familie sind aber mehr oder weniger, ganz nach Können und Intellekt, sehr gewillt sich einzubringen, mitzumachen, zu lernen.

2. Was plant Ihr in naher Zukunft gemeinsam zu machen? Wohin geht die Reise?

Wir planen neben der Wiederaufnahme der Näh- und Malkurse auch weitere Sozialprojekte, laden regelmäßig freitags in die örtliche Begegnungsstätte zum Integrationsgespräch mit verschiedenen Angeboten von Handarbeits-, Kochkreisen bis Sprachkurse ein. Darüber hinaus planen wir gemeinsam mit der Stadt und den Flüchtlingen ein Sommerfest.

Hier sind wir ein tolles Team, freuen wir uns schon sehr auf den Tag der Feier.

3. Welche Wünsche habt Ihr für die Zukunft?

Ich wünsche den Menschen, die einmal Flüchtlinge waren, dass sie sich bei uns in Nettetaler Einrichtung, aber auch in Nordrhein-Westfalen, in Deutschland wohl fühlen. Ich wünschen ihnen, dass sie sich schnell integrieren können, sich einleben, sich nicht fremd fühlen.

Und das Allerwichtigste: Ich wünschen den Kindern eine Zukunft, eine Zukunft in unserem freien Land, eine selbstbestimmte Zukunft.

Zur Person:

Brigitte Schmitz, 74 Jahre, Kolpingsfamilie Nettetal-Schaag, Flüchtlingsbeauftragte der Kolpingsfamilie.

Tag der Flüchtlinge

Der nationale „Tag des Flüchtlings“ wurde 1986 mit der Gründung von PRO ASYL ins Leben gerufen. Seitdem ist er integraler Bestandteil der Interkulturellen Woche (IKW). Der Aktionstag findet immer am Freitag der IKW – 2023 am 29. September. Er bietet die Gelegenheit, im Rahmen der IKW noch einmal besonders auf die Themen, Flucht, Asyl, Migration und Seenotrettung aufmerksam zu machen.

Quelle: https://interkulturellewoche.de/tdf