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Ich arbeite in der Lebenshilfe mit Menschen mit Behinderung, großartigen Menschen, die ihren Weg im Leben gehen, die ein wichtiger, auch produktiver Teil unserer Gesellschaft sind. Wir sind da eine eingeschworene Gemeinschaft. Das wird nicht überall geteilt, wie der Steinwurf in Mönchengladbach zeigt.

Die Initialzündung zu meinem Projekt „Ally“, dem Mädchen mit Down-Syndrom, hatte ich als ich den virtuellen Gedenkort für Opfer der NS-Psychiatrie, der NS-Kinder-Euthanasie im niederrheinischen Waldniel-Hostert kennenlernte. Hier begegnete mir Ally zum ersten Mal.

Durch Recherchen von Peter Zöhren und die Publikation „Das Kind ist nicht abrichtfähig, Euthanasie in der Kinderfachabteilung Waldniel 1941-1943“ von Andreas Kinast, kam ich zu ihr, lernte ich den Ort und die Insassen kennen.

Hier will ich anknüpfen, einen teilanimierten Film zeigen, um dieses Schicksal „erkennbar“ zu machen. Dafür brauche ich Unterstützung, brauche ich Geld, eben Spenden.

Dank erster Spenden sind inzwischen 25.000 Euro eingegangen, was mich dankbar gegenüber den Spendern und glücklich darüber macht, dass dieses Projekt als wichtig angesehen wird. Übrigens, die Schirmherrschaft hat die ehemalige Bundesgesundheitsministerin und Bundesvorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe Ulla Schmidt gerne übernommen. Das ist für mich, ist für uns eine hohe Auszeichnung.

Jetzt fehlen aber noch viele, viele Euro! Deshalb kam ich auf die Idee mit dem Spendenlauf vom Ausgangsort an den Ort der Entscheidung, nach Berlin.

Alles begann eigentlich mit einem Hobby, dem Laufen. Ich laufe seit 15 Jahren gerne und viel, meistens Halbmarathon. Und dann kam der Moment, an dem ich das Laufen und Spenden für das Filmprojekt zusammenbrachte, erst im Kopf, dann real. Mein Arbeitgeber, die Lebenshilfe Kreis Viersen e.V., unterstützt mich darin und gibt mir Rückenwind.

Von der Gedenkstätte Waldniel-Hostert bis zum Gedenkort, Tiergartenstraße 4 in Berlin sind es über 600 Kilometer. Diese Strecke legte ich laufend, gehend und mit dem Rad unterteilt in 28 Etappen und in mehr als fünf Wochen zurück. Unterstützt wurde ich auf mindestens der Hälfte der Etappen von ortsansässigen Kollegen und Kolleginnen der Lebenshilfe mit ähnlichen Ambitionen.

Mit daraus gewonnen Spendengeldern soll nun ein teildokumentarischer Film über Ally finanzieren werden, der das Leben und Sterben eines kleinen Mädchens mit Down-Syndrom in der „Mordabteilung Waldniel“ zeigt.

Natürlich das gelingen meines kleinen Filmprojektes. Ich bin da guter Dinge, dass ich die Produktionskosten bis zum nächsten Jahr über Spenden eingeworben habe, dass der Film spätestens in einem, eineinhalb Jahren gezeigt werden kann.

Schulen und andere Bildungseinrichtungen, gerade im Kreis Viersen und Nettetal, aber auch gerne darüber hinaus, sind meine Wunschkunden, die den Film zeigen können. Diese wahre Geschichte eines kleinen Mädchens, das aus ideologischen Gründen brutal ermordet wurde muss weitererzählt werden, soll aufrütteln, soll zum Nachdenken über die Vergangenheit bis in die Zukunft anregen. So ein Schicksal berührt. So eine Denkweise darf nicht wieder salonfähig werden.

Kolpingmitglied André Sole-Bergers ist Inklusionsmanager bei der Lebenshilfe e.V. in Viersen. Er hat sein Herzensprojekt gestartet, über das wir heute berichten.

Lebenshilfe Kreis Viersen e.V.
IBAN: DE63 3205 0000 0007 0123 05
Infos unter Spendenaufruf auf www.ally-de–film.de

Tagebuch: https://www.lebenshilfe-viersen.de/de/aktuelles/meldungen/Ally-der-Film-Tagebuch-Spendenlauf.php
Instagram: https://www.lebenshilfe-viersen.de/de/aktuelles/meldungen/Ally-der-Film-Tagebuch-Spendenlauf.php
Lokalzeit, 21. August 2025: https://www1.wdr.de/lokalzeit/fernsehen/duesseldorf/ein-lauf-fuer-ally-100.html
ExtraTipp Viersen, 5. Oktober 2025: https://wi-paper.de/show/5283ff1b238f/epaper