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Bistum Aachen nennt Namen

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Auch Kolping-Präsides unter den (mutmaßlichen) Tätern

Im Zuge der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in der Kirche hat das Bistum Aachen gestern die Namen von 53 Tätern und mutmaßlichen Tätern veröffentlicht. Die Liste mit Angabe beruflicher Stationen dieser Personen ist auf der Seite https://www.bistum-aachen.de/Aufarbeitung/aufarbeitung/oeffentliche-aufrufe/ zu finden. Alle sind bereits seit mindestens 10 Jahren verstorben. Insgesamt sind dem Bistum nach eigenen Angaben 126 Täter, mutmaßliche Täter und Beschuldigte namentlich bekannt.

Bei drei Priestern ist angegeben, dass sie Präses einer Kolpingsfamilie im Bistum Aachen waren. Es handelt sich dabei um:

  • Franz Nießen (1920-1994); 1960 Kaplan in St. Katharina, Herzogenrath-Kohlscheid, Leiter des Kolpinghauses; 1966-1979 Pfarrer St. Peter, Krefeld-Uerdingen, 1966 Präses Kolpingsfamilie Uerdingen
  • Leonhard Meurer (1916-1991): 1946 Kaplan in Eschweiler St. Peter und Paul, 1947 Präses der Kolpingsfamilie Eschweiler
  • Wolfgang Mayfisch (1939-2008): 1978-1980 Mitarbeit Seelsorge St. Gereon, Mönchengladbach-Gelsenkirchen, und St. Josef, Mönchengladbach-Schelsen, Präses der Kolpingsfamilien Mönchengladbach-Giesenkirchen und Mönchengladbach-Schelsen

Der Diözesanvorstand des Kolpingwerkes sowie die Diözesanleitung der Kolpingjugend verurteilen jede Missbrauchstat scharf. Angesichts des großen Leids der Opfer dieser schrecklichen Verfehlungen empfinden wir Scham und Trauer. Den Betroffenen gilt unsere uneingeschränkte Solidarität.

Bereits seit vielen Jahren gehört die Prävention sexuellen Missbrauchs zu den Grundlagen der verbandlichen Arbeit in Kolpingjugend und Kolpingwerk. Aktuell wird das bestehende Institutionelle Schutzkonzept turnusmäßig überarbeitet.

Diözesansekretär Peter Witte: „Es ist nicht auszuschließen, dass auch unter den übrigen 50 genannten Personen weitere Kolping-Präsides sind. Darum nehmen wir die Veröffentlichung der Namen zum Anlass, anhand der Einsatzstellen gezielt bei unseren Kolpingsfamilien nachzuforschen. – Ziel ist auch, weitere Missbrauchsopfer zu ermutigen, sich zu melden.“ Für das Kolpingwerk Deutschland stehen dafür unabhängige Vertrauenspersonen vom Deutschen Kinderschutzbund Dortmund e.V. unter der Telefonnummer 0151-18179323 (auch per Whatsapp) bereit.

Betroffene, Angehörige und Zeugen können sich auch vertrauensvoll an die Hotline im Bistum Aachen (0241 452-225) wenden, um Missbrauch zu melden oder Hinweise zu geben. Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen die Meldung entgegen, besprechen das weitere Vorgehen und informieren über Beratungsstellen und Hilfsangebote. Ebenso ist eine Onlinemeldung über das Portal www.missbrauch-melden.de möglich.