Letztens war ich auf einer richtig guten Fortbildung, in der es um Filmemachen ging; und ich kam mit meinen Notizen kaum hinterher. Das Wichtigste aber war etwas, dass sich aus der Sicht eines Fernsehjournalisten vollkommen plausibel anhört, aber aus theologischer Sicht bei manchen Sorgenfalten auslöst:
„Deine Botschaft entsteht im Kopf derjenigen, die dich erleben, wenn du „verkünden“ willst.“
Denn eigentlich präsentierst du jedes Mal ein persönliches Glaubenszeugnis von dir. Und dann ist -ob du es gut finden magst oder nicht- dein Gesicht, deine Mimik und Gestik, dein Auftreten und deine Geschichte entscheidend. Ja, richtig gehört: „Geschichte“. Aber geht es nicht bei Glauben, Verkündigung,… auch immer um die (theologische) Wahrheit und um richtig viel, was man alles wissen und dann noch verstehen muss?!
Ich kann noch so viele theologische Wahrheiten korrekt vermitteln und dennoch merken sich die allermeisten Menschen einfach das, was sie selbst wollen. Ganz unbewusst. Auch das Theologische, die „Glaubenssachen“. Dann bleibt vor allem meine persönliche Geschichte hängen, die ich mittendrin dazu erzählt habe. Und richtige Könner*innen können mit Geschichten so genial Theologie,… transportieren. Läuft doch in der Bibel genauso. Warum wohl?!!
Will ich theologische Inhalte erfolgreich vermitteln, also pastoral etwas erreichen, komme ich um mich persönlich nicht herum. Ich drücke mich also nicht um Professionalität, sondern setze sie um. Ich muss authentisch (ein sehr beliebtes Wort!!) sein, aber nur so viel, dass du mir persönlich glauben kannst und willst und nicht total authentisch, damit ich dich mit meinem Privatleben nicht „überfahre“. Aber auch nicht weniger!
Wir bauen bestenfalls für den Moment unserer realen Begegnung oder im Onlinevideo eine persönliche Beziehung auf und das, was ich zu sagen habe, erhält mein Gesicht. Es wird also kurzzeitig persönlich zwischen uns, aber dennoch lade ich dich nicht zu meinem Namenstag ein. Das geht zwischen uns beiden in Ordnung. Und allerbestensfalls machst du aus meinem Gesagten, Gezeigtem, aus dem Ganzen eine „runde Sache“ für dich. Volltreffer!
Hast du also gewusst, dass beim ganzen Verkündigen, Predigen, …. du die halbe Arbeit zu machen hast und es im besten Falle gar nicht merkst?
Ich hoffe sehr, dass ich bislang „mich persönlich“ nicht schuldig geblieben bin! (Deshalb heute ein Foto von mir. 😊)
Treu Kolping!