Christsein – „Ganz oder gar nicht!“ oder „Dein Deal mit Gott!“
„Der Tatortreiniger“, Vorgeschichte: Eine Veganerin hat sich von ihrem Freund getrennt, weil der es mit dem Fleischverzicht nicht 100%ig hinbekommen hat. Sie ist unglücklich mit ihrer „richtigen“ Entscheidung. Dann trifft sie ehr zufällig auf den Tatortreiniger, der eigentlich in der Nachbarwohnung zu tun. …
Genial, oder?
Seine (vegane) Überzeugung ganz oder gar nicht leben! Dabei gibt´s auch ein Dazwischen, weil es so ganz doch nur die wenigsten schaffen.
Und wie geht es dann mit der Nachfolge? Wie gestalten wir denn unser Dasein als Christ*in? Machen wir es „ganz oder gar nicht“. Denn ein Leben als Christ geht doch nur mit voller Überzeugung, wenn es kein halber Kram sein soll. Dieser moralische Anspruch -der eigene oder der von anderen- verlangt gefühlt immer alles. Es dann erst gar nicht zu versuchen, ist wohl eine sehr menschliche Reaktion.
„Michael, wenn ich mitmache, dann nur, wenn ich 100% geben kann. Das schaffe ich aber nicht. Da sage ich dir lieber ab!“ So oder so ähnlich habe ich es oft erlebt. Und ich hätte gerne jedes Mal geantwortet: „Ich würde mich ehrlich auch über 20% von dir freuen!“
Darf man mit Gott handeln, einen Deal machen. Darf man das? àWenn man sich dabei selbst nicht „in die Tasche lügt“, dann JA!
So wird es jedem Menschen möglich, etwas zu tun, etwas zu verändern, zu verbessern, und auch Gott und seinen Mitmenschen -etwas fromm gesagt- näher zu kommen!
Es steht nicht das Defizit im Vordergrund, sondern das Mögliche. Also ins Handeln, ins Glauben kommen und nicht vor Ohnmacht oder übergroßer Ehrfrucht erstarren.
„Tut jeder in seinem Kreis das Beste, wird es bald in der Welt auch besser aussehen.“ (A. Kolping)
„Ich tue mein Bestes!“ Diesen Satz hört man, wenn sich jemand engagiert bemüht. Das Beste ist eben nicht immer die 100%, sondern viel öfter ein „Deal“, ein Kompromiss.
Es lebe also der gute Kompromiss, wenn´s kein fauler ist. Klar!
Herzlicher Gruß!