In Vorst findet jedes Jahr um den 4. Mai, genauer zum nachgelagerten Wochenende im Mai, das Patronatsfest des Heiligen Gotthardus statt. Der Kreuzweg erinnert dann daran, dass in früheren Zeiten das alltägliche Leben und die Religion ineinander übergingen, Menschen in Freud´ und Leid Dankbarkeit und Zuversicht in die Kreuzwegstationen legten. Der Vorster Gotthardusweg wurde bereits 1764 angelegt, später von Pfarrer Johannes Schuurmann neu hergerichtet und gemeinsam mit den Vereinen eine Liste von pflegenden, kirchlichen und weltlichen Vereinen sowie einigen Privatpersonen angelegt.
Damals wie heute beginnt der Kreuzweg mitten im Ort, an der Pfarrkirche St. Godehard, geht in einem großen Bogen durch den Ort und die umliegenden Felder, endet wieder am Kirchenschiff. Auf etwa halbem Weg liegt dabei Haus Neersdonk. Hier ist Einkehr und eine zünftige Messe sicher. Nach der christlichen Andacht geht es dann „gestärkt“ weiter.
Die Kolpingsfamilie Vorst kümmert sich nunmehr schon seit Jahren um Station 11, „Jesus wird ans Kreuz genagelt“, pflanzt, und reinigt den Stein. Gemeinsam mit mehreren Schützenbruderschaften, Vereinen und eben auch Privatpersonen, mit eigenem Banner und im „Sonntagsgewand“ beteiligen sich viele Kolpingbrüder und -schwestern an der jährlichen Prozession.
Nur unter Corona wurde jetzt alles anders, fiel die Prozession schon zum zweiten Mal aus. Aber die Vorster waren erfinderisch. Seit Ostern 2021 gibt es an den 14 Stationen Klapprahmen mit soliden Haltern, an denen Pilgern religiöse Impulstexte vorfinden.