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Nachhaltigkeit

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Verschenke-Kiste vor der Haustür – der Selbstversuch

Eine Kollegin erzählte, sie sehe in ihrer Stadt immer häufiger „Verschenke-Kisten“ vor Häusern und Wohnungen. Statt Dinge einfach in den Müll zu werfen, werden sie zunächst in einem Karton, einer Kiste oder auf einem Tischchen vor die Tür gestellt – mit einem Hinweis „zu verschenken“ oder „zum Mitnehmen“.

Dahinter steckt auch die Überlegung, dass du dich leichter von Dingen trennen kannst, wenn du weißt, dass sie noch jemand anderes gebrauchen kann.

Ich fand die Idee spannend und habe den Selbstversuch gemacht. Vorgestern habe ich sämtliche zu klein gewordenen Kinderschuhe – Wanderstiefel, hohe Schuhe, Sandalen, Hausschuhe und Badelatschen – zusammengesucht; mithin 27 Paar! Habe alle auf der Mauer vor unserem Haus aufgereiht und ein Schild „zum Mitnehmen“ dazugestellt. Noch ein paar weitere aussortierte Sachen dazu. Soweit – so gut. Jetzt ist unsere Straße nicht sooooo wahnsinnig frequentiert, und zudem wurde gerade an diesem Tag die Straße für eine Kanalarbeit für den Durchgangsverkehr gesperrt. Mist. Also schnell ein Foto gemacht, in die lokale Facebook-Gruppe gepostet, und dann mal abgewartet. Nach nicht mal einer Stunde war die Hälfte der Schuhe und auch die Hälfte der übrigen Dinge weg. Dann kam leider ein Regenschauer und ich musste mich beeilen, die Dinge wieder hereinzuholen. Trotzdem: Ich bin recht froh. Wenn ich noch weiter ausgemistet habe, stelle ich die Sachen nochmal nach draußen, und was dann nicht weg ist, entsorge ich anders (Schuhe in den Altkleidercontainer).

Meine Erfahrungen:

  • Hab keine Scheu, es mal auszuprobieren. Gleichzeitig betreibe nicht so viel Aufwand. Stelle nur so viel raus, dass auch das Wieder-hereinholen keine Umstände macht.
  • Stelle nur Dinge heraus, die noch „gut“ sind. Kinderschuhe sind oft schneller „zu klein“ als „verschlissen“, da klappt das gut.
  • Wenn du ein Bild auf Facebook veröffentlichst – in deiner lokalen Gruppe, denn deine vielen Freunde weltweit werden nicht kommen – dann deaktiviere die Kommentarfunktion. Es sei denn, du möchtest „Ist das Teil xy noch da?“-Fragen beantworten.
  • Hol die übrig gebliebenen Sachen spätestens am Abend wieder rein.
  • Finde dich damit ab, wenn nicht alles mitgenommen wird. Du kannst es ja noch einmal probieren, aber manche Dinge möchte auch einfach niemand haben. (Manchmal ist auch das eine hilfreiche Erkenntnis über den „wahren Wert“ einer vermeintlich teuren Sache.)

Peter Witte