Erste digitale Diözesanversammlung verlief (fast) ohne Zwischenfälle
„Eigentlich“ ist das Wort, das die Diözesanversammlung am vergangenen Samstag am besten charakterisiert. Eigentlich hätte die Versammlung ja schon im vergangenen November stattfinden sollen. Eigentlich im Kolpinghaus in Aachen. Als das nicht mehr möglich war, in der größeren Bürgerhalle in Niederkrüchten-Elmpt – und am Ende trafen sich die über 70 Delegierten und Gäste aus 25 Kolpingsfamilien im Bistum Aachen doch bei ZOOM, jener Videokonferenz-Plattform, die im Kolpingwerk seit mittlerweile über einem Jahr im Dauereinsatz ist.
Gesteuert wurde die Versammlung aus dem freiRAUM im Kolpinghaus in Mönchengladbach: Hier saßen die Diözesanvorsitzende Maria Taube und Moderator Jens Krees sowie Peter Witte und Gudrun Grimpe-Christen, die die technische Moderation übernommen hatten. Die „Hotline“ für technische Fragen betreuten die beiden Jugendreferentinnen Meike Kempkens und Jasmin Könes von zuhause aus.
Auch Gottesdienst geht digital
Viele Delegierte kamen schon frühzeitig in den virtuellen Versammlungsraum, die Spannung war allerorten zu spüren und der eine oder die andere wusste auch die Möglichkeit zu nutzen, in einem der angebotenen „Breakout-Rooms“ in kleinerer Runde miteinander ins Gespräch zu kommen.
Um 10 Uhr jedoch wurde es still. Dietmar Prielipp, dessen Amtszeit als Geistlicher Leiter mit dieser Versammlung endete, hatte auch für diesen Tag wieder einen kurzen Gottesdienst vorbereitet und fokussierte die Mitfeiernden auf die Grundlage allen Engagements im Kolpingwerk: auf den Spuren Adolph Kolpings Jesus Christus nachzufolgen.
Auch der Bundesvorstand war da
Im Anschluss eröffnete Maria Taube die Versammlung offiziell und begrüßte besonders diejenigen, die sich zum ersten Mal an das Medium Videokonferenz herangetraut haben. Sie dankte all denen, die auch im schwierigen letzten Jahr in ihren Kolpingsfamilien Aktionen geplant, Päckchen gepackt und viele Telefonate mit Mitgliedern geführt haben. Einen Glückwunsch sprach sie ihrer Stellvertreterin Dr. Stefanie Ritter zur Hochzeit vor einer Woche aus.
Marie-Christin Sommer, Mitglied des Bundesvorstandes, überbrachte die herzlichen Grüße des Kolpingwerkes Deutschland. Sie dankte allen, die sich schon jetzt an den bundesweiten Aktionen beteiligt haben und rief dazu auf, sich weiterhin für die Online-Petition „Kolping ist mir heilig“ und auch die „Mein Schuh tut gut“-Aktion einzusetzen.
Neue Stiftung
Der Rechenschaftsbericht des Diözesanvorstandes umfasste auch diesmal wieder 20 Seiten und kann weiterhin auf www.kolping-ac.de im Menü Service/Publikationen heruntergeladen werden. Er wurde genauso wie der Finanzbericht des Rechtsträgers und der Prüfbericht des Beirates zustimmend zur Kenntnis genommen, so dass der Diözesanvorstand im Anschluss einstimmig entlastet wurde.
Eine besondere Neuerung konnte Dietmar Prielipp verkünden: Ende 2020 wurde die Kolping Stiftung Diözesanverband Aachen aus der Taufe gehoben. Sie soll als weitere Säule die langfristige Finanzierung der Kolpingarbeit im Bistum Aachen finanziell absichern helfen. Unter www.zukunft-stifter.de ist die Stiftung auch im Internet vertreten. Dietmar Prielipp warb darum, den Aufbau der Stiftung mit einer Zustiftung „egal, ich welcher Höhe“ zu unterstützen. Erste Zustifter*innen wurden auch bereits gefunden.
Emotionale Momente
Nach einer Pause, in der wiederum Breakout-Rooms die üblichen Stehkaffee-Gespräche ersetzten, wurde es dann emotional, als Stefanie Ritter den Geistlichen Leiter Dietmar Prielipp verabschiedete. Nach einer kleinen Bildershow mit Fotos der vielen Veranstaltungen und Begegnungen mit Dietmar Prielipp erinnerte sie an die Anfänge seiner Amtszeit, als sie selbst noch in anderer Funktion bei der Kolpingjugend tätig war. (Vgl. auch Artikel auf www.kolping-ac.de vom 28.04.2021)
Was dann kam, wurde von vielen als lange überfällig bezeichnet, und kam in diesem Moment dennoch völlig unerwartet, als der Diözesanvorstand seine Vorsitzende Maria Taube mit dem Ehrenzeichen des Diözesanverbandes auszeichnete. Langanhaltender Applaus, der zwar nicht zu hören, aber auf den Videos zu sehen war, begleitete die Auszeichnung. (Vgl. auch Artikel auf www.kolping-ac.de vom 27.04.2021)
Alle Kandidat*innen gewählt
Die Wahlen, noch einmal von Stefanie Ritter moderiert, verliefen ruhig und ohne Überraschungen. Maria Taube wurde als Diözesanvorsitzende ebenso wie Markus Holländer und Rosi Lux als weitere Vorstandsmitglieder in ihren Ämtern bestätigt. Uwe Schummer MdB wurde auf Vorschlag der Kolpingsfamilie Willich neu ins Kuratorium der Stiftung gewählt. Allen Gewählten sei an dieser Stelle herzlich für ihr Engagement gedankt!
Die Wahlgänge selbst wurden mithilfe der Umfrage-Funktion in ZOOM durchgeführt, was dazu führte, dass die Stimmauszählung automatisch erfolgte und die Ergebnisse somit sofort zur Verfügung standen. Dies war für manche*n dann doch etwas überraschend.
Ausblick
Ein Ausblick durfte am Schluss natürlich auch nicht fehlen. So wies Maria Taube bereits auf die nächsten geplanten Reisen hin – u.a. zu den ins Jahr 2022 verlegten Passionsspielen in Oberammergau und zur großen Kolping-Romwallfahrt ebenfalls 2022.
Die Kolpingjugend warb für eine „Obstoffensive“ – ein Projekt, bei der Diözesanverband mit lokalen Kolpingsfamilien kooperiert, um das Thema Nachhaltigkeit konkret und praktisch weiter voranzubringen.
Um 13.30 Uhr endete die Versammlung und Maria Taube wünschte allen augenzwinkernd einen „guten Heimweg“.
Foto: ©Werner Erkens