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Sommerreihe mit Büro-Fundstücken

Für die Sonntage in den Ferien widme ich die Sonntagsimpulse bestimmten Fundstücken aus meinem Büro. Im Entsorgen, Wegwerfen und Entrümpeln bin ich nicht sehr gut. Zu gerne verwahre ich Dinge, die mich an eine bestimmte Zeit in meinem Leben erinnern. Im Büro sind diejenigen gelandet und schon mehrfach mit umgezogen, die aus „beruflichen“ Etappen stammen wie z.B.

               meine GESICHTER AUS GEBRANNTEN TON (1986)
ENTWEDER ODER und auch alles, was DAZWISCHEN ist.

Bis zu meinem Abitur 1988 war ich auf einem kleinen Gymnasium in Rees/Rhein. Den Kunstunterricht habe ich bis zuletzt sehr gemocht. Dort sind auch diese beiden Gesichter entstanden, die ich aus Zeitnot in unserer Mikrowelle gebrannt bzw. gehärtet habe.

„Der eine schreit aufgeregt und der andere schweigt stoisch! Seltsame Kommunikation.“

Das Leben ist wohl besser in Kontrasten, im Vergleich zu verstehen. Was ist Ruhe, wenn man den Lärm nicht kennt? Und was Schweigen ohne das laute Rufen?

Wir Menschen wollen immer so viel Glück wie möglich. Die Kontrasterfahrung von Leid und Unglück wollen wir uns ersparen, aber das Leben „kann“ nur beides. Gott wünscht uns das „Leben in Fülle“ und kann uns leider nicht vor Leid und Tod beschützen. Auch mit diesem Kontrast müssen wir leben und glücklich werden.

Lernen für die Ausbildung oder auch fürs Leben?! Einer unserer Lehrer hat es einmal ausdrücklich gesagt: Schule soll nicht allein Wissen vermitteln, sondern auch kulturell und gesellschaftlich bilden. Eine sehr gelungene Unterscheidung und Erweiterung! Im Rückblick haben wir auch Lehrer*innen gehabt, die dazu befähigt und motiviert waren.

Im Kolpingwerk geht es auch um die Bildung von Menschen, dass sie „gute Menschen“ und „fromme Christen“ (so hätte es gewiss A. Kolping beschrieben) werden. Aus dieser Haltung sind auch die Kolping-Bildungswerke entstanden, wie wir auch in unserem Aachener Kolpingwerk eines haben.

Die Kirche ist dazu da, dass nicht allein in ihr gebetet wird. Es geht um mehr, weil es um den Menschen geht. Die Verbände als Teil dieser Kirche, stehen genau für diese Haltung. Wahrscheinlich ist die Kirche selbst auch eine Kontrasterfahrung für uns, die wir leben müssen. Bleiben wir in Kommunikation und machen wir im Miteinander am besten immer mehr richtig und werden nicht müde darin, die Spannung zu halten.

Denn alles hat noch mehr als zwei Seiten! Ich müsste noch weitere Gesichter ergänzen, oder? Zwei sind zu wenig.

Dir eine schöne Sommerpause! Was liegt eigentlich bei dir und wird schon seit vielen Jahren von dir nicht entsorgt, weil du daran hängst. Schick doch ein Bild in den Kommentaren! Gerne mit Geschichte. Ich bin gespannt.

Treu Kolping!

(Geistl. Leiter Kolpingwerk DV Aachen)
[Diese beiden Gesichter aus gebrannten Ton liegen wirklich seit 20 Jahren in Büros in meinem Sichtbereich.]