1.Wie notwendig ist Deiner Meinung nach dieser „Tag der Pressefreiheit“, gerade auch aus deutscher Sicht?
Ich bin froh, dass ich in Deutschland lebe, wo Journalisten ihre Meinung frei sagen und schreiben können und dürfen. Artikel 5 unseres Grundgesetzes garantiert die Presse-, Meinungs-, Rundfunk- und Informationsfreiheit in unserem Land.
Doch auch bei uns gibt es Einschränkungen. Es gibt durchaus Herausgeber, die ihren Mitarbeitern eine Linie empfehlen. Es gibt z. B. eher liberale oder eher konservativ geprägte Medien. Oder wirtschaftliche Zwänge. Mir hat ein Herausgeber schon einmal gesagt: Du darfst alles schreiben, aber keinem Anzeigenkunden zu nahetreten. Diese Aussage ist nicht in Ordnung, aber: die Zeitungsverleger müssen mindestens die Kosten erwirtschaften.
2. Und wie stehst Du zu dem Presseranking der Reporter ohne Grenzen?
Überrascht war ich, dass Deutschland auf der Liste mit der höchsten Pressefreiheit weltweit „nur“ Platz 16 belegt. Damit ist Deutschland gegenüber 2021 um drei Plätze abgerutscht.
3. Was wünscht Du Dir für die Zukunft?
Ja, was wünsche ich mir für die Zukunft? Noch viele Jahre bei guter Gesundheit, denn: ich möchte mich für den Lokalboten (www.der-lokalbote.de) noch zehn Jahre engagieren. Danach sehen wir weiter.
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Zur Person
Werner Erkens, Kolpingsfamilie Odenkirchen; Journalist und Herausgeber der Mönchengladbach Online-Zeitung „Lokalbote“
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Welttag der Pressefreiheit
Mit dem Internationalen Tag der Pressefreiheit wird seit 1993 auf Vorschlag der UNESCO von der Generalversammlung der Vereinten Nationen jährlich am 3. Mai auf Verletzungen der Pressefreiheit sowie auf die grundlegende Bedeutung freier Berichterstattung für die Existenz von Demokratien aufmerksam gemacht. Das Datum erinnert an den Jahrestag der Deklaration von Windhoek am 3. Mai 1991, in der afrikanische Journalistinnen und Journalisten freie, unabhängige und pluralistische Medien auf dem afrikanischen Kontinent sowie weltweit forderten.
