Es gibt immer zwei Seiten: Meine und die falsche!
Ich schaue mittlerweile auf eine recht lange Dienstzeit zurück; und auch davor war ich schon lange in Gremienarbeit unterwegs. Irgendwann einmal hatte ich eine Begegnung bei einer abendlichen Sitzung, da habe ich verstanden, warum manche Sitzungsteilnehmer*innen die Sitzung, das Treffen so miserabel prägen. Sie agieren nicht wertschätzend, sondern es geht ihnen darum, den eigenen Vorschlag und die eigene Sichtweise durchzusetzen. Ich habe diesen Mann noch sehr deutlich vor Augen, den Raum in dem wir saßen und vor allem die Stimmung, die er verbreitete.
Ich schätze die Haltung dieses Mannes bis zum heutigen Tag nicht, aber eine Unterscheidung hat mich das besser einordnen lassen und daraus lernen lassen: Zu viele Gremiensitzungen sind davon geprägt, dass die Teilnehmenden in einer Diskussion versuchen, die eine, richtige Lösung zu finden. Dabei wäre eine Debatte, in der es durchaus mehrerer Wahrheiten, Lösungen nebeneinander geben darf, die viel bessere Variante. Sie schaut ehrlicher auf die Realitäten, die auch nicht einfach sind, und produziert weniger Verlierer, weil nur eine*r Recht behalten kann.
Ich würde sogar so weit gehen, dass es meistens eigentlich Debatten sein müssten und viel weniger Diskussionen! Für mich schließt das Entscheidungen auch nicht aus.
Schau doch bei nächster Gelegenheit mal aus der „Vogelperspektive“ auf das Gespräch am Küchentisch mit deinen Kindern, bei der nächsten Vorstandsversammlung oder beim Gespräch in der Nachbarschaft. Ist Raum und Entspannung da für die Debatte oder mühen sie die Beteiligten und du mit einer Diskussion ab, in der es wahrscheinlich doch keinen Gewinner gibt?
Lohnt sich!
Herzlicher Gruß!