Vor kurzem konnte ich Jürgen Wiebicke (bekannt aus: „Das Philosophische Radio“ in WDR 5) live erleben. Er philosophiert nicht nur sehr gelungen, sondern betreibt auch „ethnologische“ Studien, wie er es selbst sagt. Natürlich spricht er bei vielen Gelegenheiten Menschen einfach an. So auch immer wieder, um herauszufinden, wie und warum manche Projekte so erfolgreich gestartet und geblieben sind. Und meistens fangen die Geschichten vom Projektstart folgendermaßen an:
„Wir haben ´mal mit ein paar Leuten zusammengesessen und da ….“ ist aus unserer Idee dann mehr geworden.
Der Ursprung vieler guter Projekte, Vorhaben,… ist dann doch offensichtlich die Gemeinschaft von Menschen. Menschen erfolgreich zusammenführen, vielleicht zunächst zweckfreier als uns lieb ist. Für VERGMEINSCHAFTUNG sorgen! Für Gelegenheiten sorgen, dass Menschen zusammenkommen und einfach mal so sich über ihre Ideen, Ideale, Wünsche austauschen.
In meinem ehemaligen Büro mitten in Erkelenz hinter einem Schaufenster und mit einer Kaffeemaschine galt immer(!) das Prinzip der offenen und gastfreundlichen Tür. Ich habe in diesem Büro, das nicht abgeschieden in einem dörflichen Pfarrhaus lag, richtig viele, NEUE Leute kennengelernt. Und hier sind wirklich gute Projekte entstanden wie z.B. das Repair Café in Erkelenz.
Die christlichen Gemeinden versammeln sich auch sonntäglich. Im Grunde bestes Potential für lebendige Gemeinde. Diesen unmessbaren und selten steuerbaren Wert von Gemeinschaft haben wir doch in unseren Kolpingsfamilien schon lange erkannt?! Gerne sitzt man hoffentlich mit uns zusammen.
Den Jünger*innen Jesu erging es doch genauso. Sie brauchten die Gemeinschaft, auch wenn sie vielleicht nach Jesu Tod mehrere Anläufe brauchten. Eine sehr eindrückliche Gemeinschaft in der Bibel war die „Weggemeinschaft“ der Emmausjünger mit Jesus. Nachdem sie auch nur kurz in der Gaststätte zum Abendessen zusammengesessen hatten, waren sie nicht mehr zu halten.
War doch so!
Treu Kolping!

(Geistlicher Leiter der Kolpingjugend u. d. Kolpingwerkes Diözesanverband Aachen)
[In meinem „Schaufensterbüro“ habe ich wegen der vielen Kontakte recht viel Kaffee getrunken, so dass ich -bis heute- auf Malzkaffee umgestiegen bin. Denn die Tasse Kaffee kann weit mehr sein als nur „Flüssigkeitsaufnahme“.]