Drei strahlende Frauen an einem sonnigen Frühlingstag. Ich treffe die drei Initiatorinnen der „Glücksorte Mönchengladbach“ in der Altstadt, am Alten Markt in der Keimzelle der Stadt.
Brigitte Vieten, Miriam Colonna und Ingrid Meißner haben einen Wunsch: Sie wollen, trotz und gerade wegen der schwierigen Zeiten den Bürger*innen sagen, dass die Welt morgen untergehen kann, aber heute noch ein Apfelbäumchen zu pflanzen ist.
1. Welche Glücksorte sind in diesen Zeiten von Ukrainekrieg und Coronaabstandregeln für Euch wichtig? Was ist überhaupt wichtig, um Glücksorte zu erleben?
Die jetzige Situation ist durch die Informationsflut rund um das Kriegsgeschehen in der Ukraine, die teilweise Vereinsamung durch Corona und den enormen, technischen Umbruch im Miteinander eine große Herausforderung für viele. Menschen sind durch Corona von Freunden und Familie entfremdet, manchmal räumlich, manchmal auch geistig. Menschen sehen jetzt einen Krieg vor ihrer Haustür, durch Fernseher und Internet 1:1 in ihr Leben katapultiert. Menschen machen sich viele Gedanken, können aus ihrer Haut nicht heraus und fühlen sich hilf- und machtlos.
So ging es uns auch. Aber wir haben da einen Weg gefunden, die kleinen Wunder „um die Ecke“ wertzuschätzen, das „Licht“ zu sehen, Kraft zu schöpfen, sich trotz der widrigen Umstände ein Stück Glück im Kleinen zu bewahren, mit sich im Einklang zu leben. Geist und Seele sind ein Teil von uns, sind sie im Einklang, ist der Mensch gesund und oft auch glücklich.
„Kleine Steine ziehen im Wasser große Wellen“, also eine Art Glückswelle zu erzeugen, das wünschen wir uns mit dem Aufruf, uns den Ort zu nennen, wo das für den und die Einzelne möglich ist. Unser gemeinsamer Gedanke war Zuversicht aufzubauen bei jeder und jedem hier am Ort.
2. Was sind die „Gladbacher Glücksgeschichten“? Wie kamt ihr auf diesen Gedanken?
Nicht Gebäude und Mauern machen eine Stadt liebenswert und einmalig, es sind die Menschen, die dort leben. Diese Menschen schaffen sich einen Ort, den sie als ihre Heimat, ihre Zuflucht oder Wirkungsstätte annehmen.
Die Gladbacher Glücksgeschichten sollen von Gladbachern geschrieben werden, in das große Buch der Stadt, aber auch in ihr eigenes Lebensbuch. Ist das jetzt zu philosophisch?
3. Was wünsch Ihr Euch für Eure Zukunft?
Wir wünschen uns für Mönchengladbach und darüber hinaus viele Glücksorte, die tragen, die sich vermehren, die die schönen Seiten des Lebens, der Seele, des Miteinanders widerspiegeln.
Ein Miteinander auf den Spuren des Glücks wäre doch eine tolle Sache, oder?