Von Eva Baches
Eine lebensgroße Figur des katholischen Priesters hat Einzug in das Mönchengladbacher Kolpinghaus gehalten. Die Figur ist mindestens 43 Jahre alt – und hatte die vergangenen Jahrzehnte nicht etwa in einem anderen Kolpinghaus oder einer Kirche gestanden, sondern in einem privaten Haushalt. Sozusagen bei Fans des 1865 in Köln gestorbenen Geistlichen, der nicht nur Priester, sondern auch Domvikar, Gründer des Kölner Gesellenvereins und des späteren Rheinischen Gesellenbunds war. Er gilt als Initiator des heutigen Kolpingwerks, einem katholischen Sozialverband.
Wie die Figur jetzt ins Mönchengladbacher Kolpinghaus gekommen ist, ist eine kuriose Geschichte – eng verknüpft mit der Familie Strötges. Bei der „Übergabe“ der hölzernen Statue erzählte Käthe Strötges, dass ihr bereits vor einigen Jahren verstorbener Ehemann viele Jahrzehnte eng mit der Kolping-Familie verbunden war.
Zu seinem 65. Geburtstag habe er einen besonderen Wunsch gehabt: Strötges’ Ehemann wollte eine Figur von Adolph Kolping in seinem Haus. Den Wunsch wollte ihm seine Familie erfüllen. „Wir sind damals zur Firma Bolten gegangen. Dort haben Gastschnitzer nach den Vorgaben meines Mannes die Figur geschnitzt“, erinnert sich Käthe Strötges. Zunächst habe sie an eine kleine Figur gedacht, doch am Ende stand „Adolph Kolping“ sozusagen in Lebensgröße vor ihr. Anderthalb Jahre soll es gedauert haben, bis die sogenannte Machterl, ein Werk aus sehr schwerem Holz, fertig war.
43 Jahre war sie im Besitz der Familie Strötges. Doch jetzt war es an der Zeit, einen neuen Platz zu finden. Käthe Strötges sagt ergriffen: „Mein Mann hätte gesagt: ,Käthe, das hast du gut gemacht. Ich bedanke mich von ganzem Herzen.’“
Dietmar Prielipp ist Geistlicher Leiter des Kolpinghauses am Alten Markt und bedankte sich für das außergewöhnliche Geschenk. Und Käthe Strötges? Sie hat beschlossen, des Öfteren nach der hölzernen Figur sehen zu wollen.