Das Kolpingwerk im Bistum Aachen trauert um Jakob van Heesch, der am Montag im Alter von 90 Jahren gestorben ist. Über Jahrzehnte prägte er mit seinem Engagement das Kolpingwerk auf allen Ebenen des Verbandes, war Netzwerker und Initiator und in seinem Heimatort Vorst (Tönisvorst) und im Diözesanverband Aachen das Gesicht von Kolping.
Als gelernter Schreiner wurde er am Kolpinggedenktag im Dezember 1965 in die Kolpingsfamilie Vorst aufgenommen. Lange Jahre war er ihr Vorsitzender und begeisterte die Menschen mit seinem Beispiel so sehr, dass die Kolpingsfamilie immer weiter wuchs und integraler Bestandteil des Ortes wurde. Mit Gleichgesinnten gründete er die Laienspielschar „Salz und Pfeffer“ der Kolpingsfamilie, die noch heute jährlich zwei Theaterstücke auf die Bühne bringt, und rief mit der Kolpingsfamilie die Rumänienhilfe Tönisvorst ins Leben. Als er sich aus dem Amt als Vorsitzender zurückzog, dankte es ihm seine Kolpingsfamilie mit dem seltenen Titel Ehrenvorsitzender.
Seit den 1970er Jahren übernahm Jakob van Heesch Verantwortung im Kolpingwerk Diözesanverband Aachen, wurde 1978 „Diözesanleiter Kultur und Freizeit“ im Diözesanvorstand und arbeitete auch auf Bundesebene an der Entwicklung von Arbeitshilfen und Werkmappen mit. Von 2000 bis 2003 und noch einmal von 2004-2007 war er stellvertretender Diözesanvorsitzender und begleitete den Diözesanverband durch schwierige Zeiten. Nachdem 2006 mit Martin Thees ein neuer Diözesanvorsitzender gefunden werden konnte, zog er sich aus dem Diözesanvorstand zurück, konzentrierte sich aber weiter auf die Partnerschaftsarbeit mit dem Kolpingwerk Indien, das ihm in besonderer Weise am Herzen lag. Nach dem Umzug des Diözesanbüros von Aachen nach Mönchengladbach 2004 und dem Tod des früheren Diözesanpräses Pater Wilhelm Bergmann SJ 2007 kümmerte er sich zudem noch bis 2014 um den Aufbau des Kolpingarchives im Diözesanbüro.
Für sein Engagement wurde Jakob van Heesch vielfach ausgezeichnet. So erhielt er 1983 die Ehrennadel des Kolpingwerkes Diözesanverband Aachen, 1992 das Bundesverdienstkreuz, 2003 das Ehrenzeichen des Internationalen Kolpingwerkes und 2010 den Godehardpreis der Pfarrgemeinde St. Godehard Vorst.
„Jakob van Heesch hat auch mich zu Kolping geholt“, sagt die Diözesanvorsitzende Maria Taube; „Adolph Kolping hat einmal gesagt: ‚Wer Menschen gewinnen will, muss das Herz zum Pfande einsetzen.‘ Das hat Jakob jahrzehntelang gemacht – erfolgreich! Er war tief im Glauben verwurzelt und hat sich den Anpacker, den Mutmacher Adolph Kolping zum Vorbild genommen. Mit Jakob verlieren wir einen echten Herzens-Kolpinger. Danke, Jakob!“